Birthright: Die Dunkle Allianz (engl. Originaltitel: Birthright: The Gorgon’s Alliance) ist ein Genremix aus Computer-Strategiespiel und -Rollenspiel des US-amerikanischen Entwicklerstudios Synergistic Software, veröffentlicht von Sierra Entertainment im Jahr 1997 für DOS und Windows. Es basiert auf dem Fantasy-Rollenspiel-Regelwerk Advanced Dungeons & Dragons von TSR und ist die erste und bislang einzige Computerspielumsetzung der Kampagnenwelt Birthright.
Handlung
Birthright: Die Dunkle Allianz spielt auf der südwestlichen Region namens Anuire des Kontinents Cerilia in der Kampagnenwelt Aebrynnis. Zu den Merkmalen des Rollenspiel-Szenarios zählt, dass die Spielerfigur Regent eines eigenen Territoriums ist und darin die Herrscheraufgaben übernimmt. Dieses Prinzip übernahm Synergistic auch für das Computerspiel. Der Spieler ist Regent einer Grafschaft des Königreichs Anuire, in der Rolle eines Nachkommen der königlichen Blutlinie und damit potentiellen Thronerben. Sein vordergründiges Ziel ist die Eroberung der Alleinherrschaft im Wettstreit mit den Regenten der 16 anderen Grafschaften. Daneben gibt es eine weitere Erzählebene, die von einer dunklen Bedrohung handelt, „The Gorgon“ genannt, die darauf aus ist, die Mitglieder der königlichen Familie zu töten und die in ihrer Blutlinie vorhandenen göttlichen Kräfte für ihre eigenen finsteren Zwecke zu nutzen.
Spielprinzip
Zu Beginn wählt der Spieler seine Startprovinz. Das Spielprinzip von Birthright: The Gorgon's Alliance gliedert sich danach hauptsächlich in drei Bereiche: einen politisch-ökonomischen Strategiepart, Echtzeit-Schlachten und einen separat zuschaltbaren Abenteuer-Modus.
Der strategische Teil, die Verwaltung des Herrschaftsbereichs und Planungen des weiteren politischen oder militärischen Vorgehens, wird zumeist vor dem Hintergrund einer Territorialkarte und über Einstellungsmenüs durchgeführt. Wie umfangreich die Verwaltungsmöglichkeiten sind, hängt vom Schwierigkeitsgrad ab. Je höher dieser ist, desto mehr Optionen (sechs, zehn oder 18) stehen zur Auswahl. Der Spieler rekrutiert Armeen aus Infanteristen, Kavallerie und Bogenschützen, die zur Verstärkung von steigerungsfähigen Heldencharakteren (z. B. Zauberer, Schurken, Kämpfer) geführt werden können. Zur Verteidigung baut er Burgen und sammelt die dafür nötigen Gelder über Steuern in seinen Provinzen ein, deren Höhe er in drei Stufen bestimmen kann. Um Krieg führen zu können, muss der Spieler sich zuvor mit diplomatischen Beziehungen beschäftigen, denn erst nach einer Kriegserklärung kann er gegen seine Konkurrenten vorgehen. Alternativ kann er versuchen, Bündnisse zu schließen und sich so gegen feindliche Attacken abzusichern.
Schlachten können wahlweise vom Computer im Hintergrund ausgerechnet oder mit Eingreifen des Spielers auf einem dreidimensional präsentierten Spielfeld in Echtzeit geführt werden. Bei Letzterem darf der Spieler in einer taktischen Vorlaufphase seine Truppenkontingente auf dem Schlachtfeld postieren. Die anschließende Schlacht kann er nur noch indirekt durch Anweisungen wie „angreifen“, „schießen“ oder „Rückzug einleiten“ beeinflussen.
Im Abenteuermodus können bis zu vierköpfige Gruppen von Abenteurern in ebenfalls dreidimensional aus der Egoperspektive präsentierte Dungeons geschickt werden, um diese von feindlichen Kreaturen zu säubern. Im Erkundungsmodus können die Helden vom Spieler direkt gesteuert werden, doch im Kampf erfolgt die Koordination auch hier indirekt über Kommandos wie „verteidigen“ und „attackieren“. Die Belohnung erfolgt in Form von Artefakten und Gold, die Charaktere können außerdem mit erbeuteten Ausrüstungsgegenständen und durch das Sammeln von Erfahrungspunkte ähnlich wie in Rollenspielen allmählich verbessert werden.
Entwicklung
1995 lief die exklusive AD&D-Lizenz von SSI aus. TSR begann daher, seine Kampagnenwelten nun einzeln zu lizenzieren. Sierra erwarb daraufhin die Rechte für Spiele im Birthright-Szenario. Dieses war 1995 von Richard Baker und Colin McComb entwickelt und im selben Jahr mit einem Origins Award für die beste Rollenspielerweiterung ausgezeichnet worden. Die Verkaufszahlen des Spiels blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück, Pläne für eine Erweiterung des Spiels wurden daher aufgegeben.
Rezeption
Birthright: Die Dunkle Allianz erhielt mittlere bis negative Wertungen.
Gemäß Allen Rausch in seiner Retrospektive für das Online-Spielemagazin Gamespy handelte es sich bei dem Spiel um „ein weiteres kühnes Konzept, das durch schlampige Ausführung zu Fall gebracht wurde“, weshalb „die Spieler Birthright: Die Dunkle Allianz zurecht ignorierten, das letztlich verdient im Dunkel der Geschichte verschwand“. Auch nach Matt Barton für Gamasutra blieb dem Spiel letztlich aus „banalen Gründen“ der Erfolg verwehrt:
Weblinks
- Birthright: Die Dunkle Allianz bei MobyGames (englisch)
- Birthright Updates auf sierrahelp.com
Einzelnachweise

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